Opferdiskurs reloaded

https://twitter.com/matahari_etc/status/993044493610962944

Opferdiskurs reloaded. Was geht ab im ORF?

  verkommt heute, textlich vom ORF gestützt, zur Sendung für einen neuen Opfer-Diskurs “Wir-sind-die-neuen-Juden!” der FPÖ. Eigentlich kann ich es immer noch nicht fassen, wie sowas möglich ist.

Aber die Ankündigung des ORF ist sehr deutlich

Screenshot vom Link
Es ist die Rede davon, dass mit der Regierungsbeteiligung an sich eine Aussöhnung anstünde und die FPÖ doch endlich zu den Befreiungsfeierlichkeiten nach Mauthausen eingeladen werden solle.

Sie werden von den Texter_innen des ORF zu “Opfer” eines seit den 1960er Jahren anhaltenden Ausschlusses stilisiert, ein Ausschluss, der doch in Zeiten der Vizekanzlerschaft überdacht und mit der Dialogbereitschaft der Überlebenden und ihren Nachkommen belohnt gehörte.

“Hat die FPÖ ihre Vergangenheit genug aufgearbeitet”, fragt der ORF weiter in einer Zeit, wo Andreas Möller offenherzig zu gibt, dass die sog. Historikerkommission der FPÖ ein Ablenkungsmanöver war.

Die FPÖ hat ihre Gegenwart nicht im Griff, geschweige denn ihre Vergangenheit. Sie ist in Kontinuität die Lebenslinie einer menschenverachtenden und undemokratischen Ideologie, die auf Deutschtümelei und Herrenmenschen-Konstrukte basiert.

Sie liefert jeden Tag Beweise dafür, egal ob Jüd_innen wieder einmal für Weltverschwörungstheorien herhalten müssen, Teile der Bevölkerung als Höhlenmenschen bezeichnet oder mit Tieren verglichen und aus den KZ Befreite als Landplage tituliert werden.

Die Medien und Portale der FPÖ sind Dreckschleudern, die in ihrer Sprache jeglichen Respekt vor den eigentlichen Opfern des Nazi-Regimes vermissen lassen und du, ORF willst eine Aussöhnung herbeischreiben? Die Liste der Einzelfälle ist zu lang für diese Dummheit.

In meiner Fantasie taucht manchmal eine Zukunft auf, die das Erinnern und das im vollen Bewusstsein der historischen Verantwortung betreibt. Eine zutiefst an der unteilbaren Würde ALLER Menschen orientierten Gesellschaft.

Verantwortung für das Gestern zu übernehmen heißt Antworten für heute zu finden, angesichts der Shoa und nicht in Ablenkung von ihr.

PS: Mit Respekt hat der Vizekanzler nichts am Hut. Beispiel sein Besuch von Yad Vashem mit der Kopfbedeckung einer deutschnationalen Burschenschaft.

https://lindwurm.wordpress.com/2010/12/23/wenn-strache-yad-vashem-besucht/